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Workers Memorial Day 2025 mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Seit 1984, praktisch aus Nordamerika exportiert, begehen die Gewerkschaften den „Workers Memorial Day“.
Jedes Jahr, am 28. April, gedenken wir den verstorbenen und beruflich veranlasst verletzten und erkrankten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Durch Arbeitsunfälle und Folgen von Berufskrankheiten werden mehr Menschen getötet und verletzt als in Kriegen.
Allein in Deutschland gab es im Jahr 2024 78 tödliche Arbeitsunfälle und 30 tödliche Wegeunfälle. Das sind mehr als hundert Tote zu viel, allein bei den Unfällen in den Betrieben. Dazu kommen hierzulande tausende an Arbeitsunfällen.
Schon auf ihren Wegen zur Arbeit sterben täglich Deutschland drei bis vier Menschen. Zusammen mit den Unfällen vor Ort ereignen sich damit hierzulande tausende an Arbeitsunfällen pro Jahr.
Deren Anzahl ist in Deutschland glücklicher Weise zuletzt zwar etwas zurückgegangen. Stattdessen sehen wir eine Zunahme an Berufskrankheiten. Ausgelöst werden sie u.a. auch durch UV-Strahlung. Betroffen sind davon vor allem Außenarbeiter, in der Landwirtschaft, im Gartenbau, der Gebäudereinigung, im Straßen-, Wasser- und Hochbau. In der Bauwirtschaft besonders drängend ist der bei Sanierungen anfallende Asbeststaub und dessen langfristig tödlicher Wirkung.
Es ist wichtig, dass Arbeiter sich im Berufsleben vor diesen Gefahren zu schützen. Aber die Kollegen müssen auch die Möglichkeit dazu erhalten. Viel zu oft mangelt es an entsprechenden Bereitstellung von Schutz gegen UV-Strahlen, der betrieblichen Vorgabe von Sonnenpausen sowie den von den Betrieben bereitzustellenden Ausrüstung und Gerätschaften zur Sicherung vor Asbeststaub. Hier stehen die Unternehmer in der Pflicht, der sie viel zu häufig nur mangelhaft nachkommen!
Insbesondere für Leiharbeit besteht in Deutschland eine hohe Gefahr für Arbeitsunfälle und Berufserkrankungen. Das Risiko für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, einem Arbeitsunfall zum Opfer zu fallen, ist drei Mal so hoch wie das für Stammbelegschaften, u.a. bedingt durch hohe Fluktuationen und psychische Belastung. Die Leiharbeitsverhältnisse müssen daher unbedingt auf das unbedingt notwendige Maß zurückgenommen werden. Das ist während der letzten Legislaturperioden leider nicht geschehen.
Daher fordern die Gewerkschaften unter der Überschrift „Die Menschenwürde ist unantastbar“ das Recht auf Unversehrtheit bei der Arbeit, für alle abhängig Beschäftigten in Deutschland und überall auf der Welt. Das inzwischen sehr stark aufgeweichte Lieferkettengesetz wäre dafür ein gutes Instrument gewesen.
Arbeitsschutz ist nicht verhandelbar – weder in Deutschland, noch in den weltweiten Lieferketten.